Pathologische Herzgeräusche

Pathologische Herzgeräusche können durch Klappenerkrankungen (beim Pferd meist Klap­pen­in­suf­fi­zienzen), abnorme intra- oder extrakardiale strukturelle Verbindungen zwischen Herzkammern oder Gefässen (Shunts) oder durch Perikarderkrankungen zustande kommen. Klassifizert wird ein Herzgeräusch nach seinem zeitlichen Auftreten im Zyklus als systolisch (früh-, spät-, holosystolisch), diastolisch (früh-, spät-, holodiastolisch) oder kontinuierlich. Die Intensität (Lautstärke) eines Herzgeräusches wird mit Hilfe einer Skala von 1-6/6 beurteilt:

  • Grad 1/6: Sehr leise, lange Auskultation in ruhiger Umgebung nötig
  • Grad 2/6: Leise, allerdings mit Übung und in ruhiger Umgebung sofort hörbar
  • Grad 3/6: Mässige Intensität, sofort hörbar, lokalisiert am PM
  • Grad 4/6: Mässige bis laute Intensität, sofort hörbar, vom PM fortgeleitet
  • Grad 5/6: Laut bis sehr laut, Brustwandschwirren palpierbar
  • Grad 6/6: Sehr laut, mit Brustwandschwirren, hörbar ohne festen Stethoskopkontakt mit der Brustwand
Ebenfalls wird die Qualität und der Charakter eines Herzgeräuschs beurteilt. Der Verlauf der Lautstärke kann als bandförmig, crescendo, decrescendo oder crescendo-decrescendo beschrieben werden. Ein Herzgeräusch kann ausserdem als nicht-musikalisch (z.B. bezeichnet als hauchend, rauschend, zischend oder brummend, etc) oder als musikalisch (z.B. bezeichnet als tönend, pfeifend oder summend, etc) charakterisiert werden.



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