Einzelne supraventrikuläre (SVE) oder ventrikuläre Extrasystolen (VE) sind klinisch in der Regel unbedeutend und sind kaum mit Leistungsschwäche verbunden. Allerdings können sie als Auslöser für schwerwiegendere, leistungsmindernde oder potenziell gefährliche pathologische Arrhythmien agieren. Beispielsweise können SVE ein Vorhofflimmern und VE ein Ventrikelflimmern auslösen. Auskultatorisch ist der zugrundeliegende Rhythmus (in der Regel ein regelmässiger Sinusrhythmus) hörbar, welcher durch einen verfrühten Schlag unterbrochen wird. Eine SVE führt in der Regel trotz assoziierter Vorhofkontraktion nicht zu einem hörbaren 4. Herzton. Bei der VE fehlt der 4. Herzton aufgrund der fehlenden Vorhoferregung immer. Die Intensität der Herztöne variiert mit dem zeitlichen Auftreten im Herzzyklus. Falls eine SVE sehr früh im Herzzyklus auftritt, wird sie unter Umständen nicht über den AV-Knoten und das His-Bündel in den Ventrikel weitergeleitet, was auskultatorisch zu einer abnormalen Pause (anstatt eines verfrühten Schlages) führen kann. Auskultatorisch ist es schwierig oder unmöglich, eine SVE von einer VE sicher zu unterscheiden. Dazu ist in der Regel ein EKG notwendig. Bei der SVE ist im EKG ist ein verfrühter, in der Regel normal konfigurierter QRS-Komplex sichtbar, welcher durch eine abnormale, verfrühte P-Welle eingeleitet wird. Wird die SVE nicht auf den Ventrikel weitergeleitet, ist lediglich eine verfrüht auftretende P-Welle (oft überlagert mit der T-Welle) sichtbar. VEs sind durch verfrühte, deutlich veränderte (grosse, breite, teils bizarre) QRS-Komplexe gekennzeichnet, welche unabhängig von einer P-Welle auftreten. Sie können vereinzelt, gehäuft, in Paaren („Couplets“) oder in Serie („Runs“) auftreten.